21. Juli: Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen / Drug Users Remebrance Day / Gedenktag Drogentote

Bild: pixabay – artbykleiton

„Mit dem diesjährigen Gedenktag 2023 wollen die bundesweiten Organisator*innen verdeutlichen, dass die stetig steigende Zahl von Drogentodesfällen, mit einem neuen Höchststand von 1990 verstorbenen Menschen,

auch in der Verantwortung der politisch Verantwortlichen im Bund, den Ländern und Kommunen liegt. Sie haben über Jahrzehnte gegen wissenschaftliche Evidenz gehandelt und erst auf großen Druck Harm Reduction Angebote eingeführt ohne aber die Kriminalisierung von Drogenkonsument*innen ernsthaft auf den Prüfstand zu stellen.“

Textquelle und zentrale Seite hier: https://www.gedenktag21juli.de/

Bildquelle: https://www.gedenktag21juli.de/

„Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 39.000 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen – durch Aufklärung, Angebote zur Risikominimierung und der Überlebenshilfe.“ Quelle

▶ Wikipedia-Seite zum Tag: wikipedia.

Facebookseite der JES, ca. 1.300 Abonnenten

Warum 21. Juli?

„Am 21. Juli 1994 starb in Gladbeck der junge Drogengebraucher Ingo Marten. Seiner Mutter gelang es unter Mithilfe der Stadt, eine Gedenkstätte für Ingo und andere verstorbene Drogengebraucher*innen zu installieren, den in den nächsten Jahren weitere Orte der Erinnerung und Mahnung folgten. Der erste Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige wurde 1998 begangen.“ Quelle

Die Aktiven:

Akteur dieses Tages ist neben der aids-Hilfe e.V. u.a. der Bundesverband LES (Junkies, Ehemalige und Substituierte). Deren PM zum Tag 2019 hier im download. „Im Jahr 2019 sind in Deutschland 1398 Drogenkonsument*innen verstorben, das sind fast 10% mehr als im Vorjahr ( 2018).“ ..aber: „… als Folge von Alkoholmissbrauch gab es über 70.000 und als Folge des Tabakrauchens über 110.000 Todesfälle.“ wikipedia. Dabei auch noch: Bundesarbeitsgemeinschaft der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit, Deutsche Aidshilfe e.V. , Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin e.V., Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik e.V.

Siehe auch  22. September 2021 regional: deutschlandweiter Reha-Tag

DAH-Vorstand (Deutsche Aids Hilfe) Winfried Holz: „Zugleich genügt es nicht, der Verstorbenen zu gedenken. Es ist Zeit zu handeln! Die Zahl der Drogentoten ließe sich mit einfachen Mitteln senken. … Noch immer haben zehn Bundesländer keine Drogenkonsumräume eingerichtet, obwohl diese Einrichtungen Leben retten sowie HIV- und Hepatitis-Infektionen verhindern. Noch immer ist das Notfallmedikament Naloxon, das im Fall einer Überdosis Heroin hilft, im entscheidenden Moment für Drogenkonsumenten nicht verfügbar. .. “ Quelle: https://www.aidshilfe.de..

Weniger Drogentote in Portugal:

Weniger Konsumenten, weniger Drogentote: In Portugal wurden harte Substanzen wie Heroin und Kokain entkriminalisiert – mit positiven Folgen. Wie sollte Deutschland mit dem Thema umgehen? Beitrag des TV-Magazin wiso dazu hier auf einer facebookseite.

„Überdosen haben ein epidemisches Ausmaß erreicht“

Gedenktag Drogentote
pixabay – pixel2013

International ist die Situation teils viel dramatischer: Während in Europa ca. 0,002% der Bevölkerung (2 Tote auf 100.000 Einwohner in DE; Rekordzahl Europas in Estland mit 5x soviel, rund 10 pro 100.000 Einwohner!)  vorzeitig aufgrund von Drogenkonsum sterben sind es aanderswo wesentlich mehr: In  Russland über 30x soviel, in den USA 7x mehr als in Deutschland. In den USA starb laut UN-Bericht 2017 die Rekordzahl von 70.000 Menschen an einer Überdosis Drogen, allein 47.600 an einer Überdosis von Opioiden. „Überdosen haben ein epidemisches Ausmaß erreicht“, .. In einer besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe der USA, männlichen Weißen zwischen 15 und 34 Jahren, lag die Rate jedoch bei 28 von 100 Todesfällen. wikipedia

5 Buchtipps zum Gedenktag Drogentote

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Vom Schirmherr des Tages: Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz: „Ca. vier Millionen Menschen in Deutschland konsumieren regelmäßig Cannabis. Sie alle müssen mit der Angst vor strafrechtlicher Verfolgung und sozialer Stigmatisierung leben. Der landesweit bekannte Jugendrichter Andreas Müller legt dar, welche gravierenden Folgen das Verbot der Droge hat und warum damit endlich Schluss sein muss.“ 19,99 / gebr. 8,50.

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Hochgelobt: Drogen: Die Geschichte eines langen Krieges. Der britische Journalist Johann Hari begibt sich auf eine einzigartige Reise – von Brooklyn über Mexiko bis nach Deutschland – und erzählt die Geschichten derjenigen, deren Leben vom immerwährenden Kampf gegen Drogen geprägt ist: von Dealern, Süchtigen, Kartellmitgliedern, den Verlierern und Profiteuren. Mit seiner grandiosen literarischen Reportage schreibt Hari sowohl eine Geschichte des Krieges gegen Drogen als auch ein mitreißendes und streitbares Plädoyer zum Umdenken. »Hervorragender Journalismus, packend erzählt.« Naomi Klein. »Phantastisch!« Noam Chomsky . 448 Seiten aus 2015.

Siehe auch  20. Oktober: Früher immer wieder ein "WeltDienstTag". Heute nicht mehr
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Thematisch dem Gedenktag Drogentote nahe:

26. Juni: Weltdrogentag / internationaler Tag gegen Drogenmißbrauch und illegalen Drogenhandel / International Day against Drug Abuse and Illicit Trafficking

20. April: Kein Welttag aber in einigen Regionen der Internationale Kiffertag / 420 Day

9. September: Fast ein Welttag: Tag des alkoholgeschädigten Kindes