4. Mai 2023: Erdüberlastungstag in Deutschland / Erschöpfungstag

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Erdüberlastungstag (oder auch Erderschöpfungstag) wird der Tag genannt an dem rechnerisch die Jahresressourcen aufgebraucht sind. Dieser Tag wird jährlich für einzelne Länder berechnet. Für Deutschland ist es 2023 der 4. Mai. Die Brechnungen führt das Global Footprint Network durch.

Hinter der Ermittlung der einzelnen Fußabdrücke

steht ein umfangreiches Monitoringsystem. Ergebnisse daraus werden in einer „Weltuhr“ aber auch als Listen präsentiert. Deutschland steht dabei auf dem 21. frühesten Termin im Jahr, gleich mit Israel. In den letzten Jahren waren es ebenso frühe Tage im Mai für Deutschland.

Nach den präsentierten Ergebnisse haben Katar und Luxemburg die mit Abstand frühesten Erschöpfungstage (schon Mitte Februar des Jahres!) während Jamaica. Equador und Indonesien ihren Erschöpfungstag erst im Dezember des Jahres haben.

Hier ein Ausschnitt der Grafik von der Seite https://www.overshootday.org/newsroom/country-overshoot-days/

Quelle: https://www.overshootday.org/newsroom/country-overshoot-days/


Grundlagen der Berechnung:

„Die Idee für den Ökologischen Fußabdruck hatten die Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees in den 90er Jahren. Sie haben ein Buchhaltungssystem für die Umweltressourcen unserer Erde entwickelt.

Auf der Angebotsseite wird gemessen, welche Flächen der Planet hat: Wälder, Felder, Seen, Meere, Wüsten, Weiden, Steppen, Straßen und Städte. Dabei wird auch die unterschiedliche „biologische Produktivität“ der Erdoberfläche berücksichtigt. Das Ergebnis entspricht der Biokapazität der Erde.

Auf der Nachfrageseite wird berechnet wie viel Biokapazität die Menschen nutzen. Energiegewinnung, Bauland, Viehzucht: Jedes Wirtschaften beansprucht Fläche. Auch Abfälle und Abgase muss die Umwelt verarbeiten. Mit dem Ökologischen Fußabdruck kann man Angebot und Nachfrage vergleichen. Wie viel Natur haben wir? Wie viel brauchen wir? Und wer nutzt wie viel? Die Einheit in diesem Buchhaltungssystem ist die biologisch produktive Fläche – dargestellt in der Maßeinheit „globale Hektar“ (gha). Quelle

Siehe auch  26. November 2022: Der Buy-Nothing-Day / Kauf-Nix-Tag
Quelle: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Und weltweit?

Weltweit gemittelt wird auch ein Tag für die gesamte Erde berechnet. 2022 war dies der 28. Juli. Andersherum betrachtet verbrauchte in diesem Jahr die gesamte Erde 1,75 Erden. Doch die Differenzen zwischen den Ländern sind gross.

„Würden alle Menschen leben wie in der Europäischen Union hätte die Menschheit schon am 10. Mai sämtliche Ressourcen verbraucht die die Erde in diesem Jahr nachhaltig zur Verfügung stellen kann.“ Quelle WWF

Sonderfall 2020

Erschöpfungstag
Foto: pixabay – ulleo

2020 reichen die Weltressourcen länger als im Jahr 2019 davor – Dank Corona und weltweiter „Lockdowns“. Auch 2009 und z.B. Mitte der Achtziger gab es eine ähnliche Situation, in der sich gegenüber den vorangegangenen Jahren die Ressourcen erholten. Überwiegend aber rückt der Erderschöpfungstag immer weiter nach Vorne im Jahr. Hier die Grafik dazu.

VIDEO des WWF zum Erschöpfungstag

Gemeinsam mit dem WWF Deutschland produziert MESH Collective (Bildungsinitiative in der außerschulischen, digitalen Jugendbildung) in eine neunteilige Serie zum Earth Overshoot Day. Hier die Videoliste. Und hier ein Beispiel daraus. (Anmerkung: Ich find diesen Video reichlich wirr und oberflächlich).

Buchtipps zum Erschöpfungstag

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Footprint: Die Welt neu vermessen. Ausgabe 2016. „Das Buch vermittelt anhand von Erfahrungsberichten, Statistiken und Grafiken eine umfassende Bestandsaufnahme unserer Ressourcensituation. Es zeigt, wo die Grenzen unserer Möglichkeiten liegen und was Städte, Regionen, Länder, Unternehmen und was wir selber tun müssen, um innerhalb des Ressourcenbudgets des Planeten gut leben zu können.“ . Ausgabe vom 3. Mai 2016. 19,90 / gebr. 14,60 / Kindle 7,99 Euro.

Siehe auch  18. Januar regional: Für Deutschland historisch ein Tag mit totbringenden Stürme

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Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän Gebundene Ausgabe – 6. September 2016. „Harald Lesch, Astrophysiker und Philosoph, ist aus den Weiten des Weltalls zurück. Es geht ihm jetzt um die Heimat des Menschen, der in einer bisher nie gekannten Hybris den Ast, auf dem er sitzt, absägt.“ Gebunden 22,95 / gebraucht TB ~13,- EUR. 


Naheliegende Tage

17. Juli: World Nature Day / Weltnaturtag

11. Juli: Weltbevölkerungstag – World Population Day