2. Juni: Internationaler Hurentag / Welthurentag / International Sex Workers’ Day

von Ble­mis­hed Paradise

Der Welthu­ren­tag geht auf den 02. Juni 1975 zurück als etwas 100 Frau­en sich vor Poli­zei und Ord­nungs­hü­tern in eine Kir­che in Lyon flüch­te­ten. Sie besetz­ten die Kir­che um so gegen die Miss­stän­de ihrer Arbeit zu pro­tes­tie­ren. 8 Tage spä­ter räum­te eine Hun­dert­schaft der Poli­zei die Kir­che auf bru­tals­te Art und Weise.

Inter­na­tio­nal ist die NSWP (Glo­bal Net­work of Sex Work Pro­jects, “a pri­va­te not for pro­fit limi­t­ed com­pa­ny”) aktiv und koor­di­nie­rend tätig.  Hier die zen­tra­le Sei­te zum “Inter­na­tio­nal Sex Workers’ Day”.

Welthurentag in Deutschland:

“In Deutsch­land wur­de der Inter­na­tio­na­le Huren­tag erst­mals am 2. Juni 1989 von der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft­le­rin Lau­ra Méritt aus­ge­ru­fen.” schreibt wiki­pe­dia. (“Méritt ist Mit­be­grün­de­rin der PorYes-Bewe­gung, die für femi­nis­ti­sche Kri­te­ri­en in der Por­no­gra­phie und die lust­vol­len Dar­stel­lung aller und beson­ders der weib­li­chen Sexua­li­tät ein­tritt.”). Zu ihrem Enga­ge­ment für den Welthu­ren­tag haben wir aber kei­ne Quel­len gefunden. 

Welthurentag
Quel­le: pix­a­bay — nikondian

In Ber­lin ist zu die­sem Tag der  bufas e.V. aktiv, (Bünd­nis der Fach­be­ra­tungs­stel­len für Sex­ar­bei­te­rin­nen und Sex­ar­bei­ter)  und in Wup­per­thal der “BesD”, der sich als Berufs­ver­band  (“…ero­ti­sche und sexu­el­le Dienst­lei­tun­gen e.V.”) sieht. Allen gemein­sam ist der rote Regen­schirm als Sym­bol des Tages (lei­der nicht lizen­s­frei hier abbild­bar, daher ein ande­rer rote Regen­schirm ).

Der BesD hat zum Welthu­ren­tag eine (all­ge­mei­ne) Extra­sei­te publi­ziert, die aber lei­der nicht sehr aktu­ell ist.

2. Juni: Internationaler Hurentag / Welthurentag / International Sex Workers’ Day

Prostitution und Covid19

Welthurentag
Foto: pix­a­bay — geralt

Meh­re­re Bun­des­po­li­ti­ker for­dern, den wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie ver­häng­ten Stopp der Pro­sti­tu­ti­on bei­zu­be­hal­ten. Sie befürch­ten Infek­ti­ons­her­de. Zudem sei die Arbeit “men­schen­un­wür­dig”. “Wir möch­ten Sie bit­ten, dabei zu blei­ben, kei­ne Locke­rung bei der Pro­sti­tu­ti­on und kei­ne Öff­nung von Bor­del­len zuzu­las­sen”, heißt es in einem Brief meh­re­rer Bun­des­po­li­ti­ker an die Län­der, der dem ARD-Haupt­stadt­stu­dio vor­liegt. Ansons­ten sei­en in Coro­na-Zei­ten neue Infek­ti­ons­her­de zu befürch­ten. Der SPD-Gesund­heits­exper­te und Medi­zi­ner Karl Lau­ter­bach ist einer der Unter­zeich­ner des Brie­fes. Er sagt, Pro­sti­tu­ti­on kön­ne aktu­ell nicht sicher statt­fin­den. “Pro­sti­tu­ier­te sind — wie aber auch die Frei­er — einem erheb­li­chen Infek­ti­ons­ri­si­ko aus­ge­setzt”, meint Lau­ter­bach. Dar­über hin­aus könn­ten so Hot­spots ent­ste­hen und sich “Super­sprea­der ent­wi­ckeln”. Quel­le: tagesschau.de/…

Voice4Sexworkers in Frank­furt hat einen Video von 40 Sekun­den zu: “Pro­sti­tu­ier­ten­schutz­ge­setz — Nicht mit uns!” herausgegeben. 

PS: VIDEO mit Daten­schutz: Erst mit Start des Vide­os wird eine Ver­bin­dung zu you­tube erstellt!

Orga­ni­sa­to­risch ist Euro­pa im Bereich der Sex­ar­beit leicht chao­tisch denn es gibt drei Netz­wer­ke zum The­ma:
* “Inter­na­tio­nal Com­mit­tee for the Rights of Sex Workers in Euro­pe”  (ICRSE) ‚
*  “Sex Workers’ Rights Advo­ca­cy Net­work ” (SWAN) sowie:
* “Euro­pean Net­work for HIV/STI Pre­ven­ti­on and Health Pro­mo­ti­on among Migrant Sex Workers” (TAMPEP)

Tage neben dem Welthurentag

Es gibt zum The­ma Pro­sti­tu­ti­on / Huren zudem wei­te­re Welt- bzw. Akti­ons­ta­ge, die alle vom Glo­bal Net­work of Sex Work Pro­jects (NSWP; Sitz in Edin­burgh, Scot­land) gestützt wer­den, z.B. den 3. März – Inter­na­tio­nal Sex Workers’ Rights Day (Inter­na­tio­na­ler Tag für Rech­te von Sex­ar­bei­tern) oder auch den 17. Dezem­ber – Inter­na­tio­nal Day to End Vio­lence Against Sex Workers (Inter­na­tio­na­ler Tag zur Been­dung von Gewalt gegen SexarbeiterInnen).

Bis­her ist für die sozia­len Medi­en kein ein­deu­ti­ger Tages-hash­tag zum Welthu­ren­tag erkenn­bar. Genutzt wird inter­na­tio­nal zwar #sex­wor­kers­day , aber die deutsch­spra­chi­ge Gemein­de ist mit #huren­tag bis­her viel akti­ver:

Und die Zukunft der Huren?

Welthurentag
Foto: pix­a­bay — MrsBrown

“Es wer­den Zukunfts­sze­na­ri­en für das Sex Gewer­be pro­gnos­ti­ziert, indem rea­le Escorts über­flüs­sig gemacht wer­den. … Es gibt tat­säch­lich Män­ner, die leben bereits mit lebens­gros­sen Gum­mi­pup­pen zusam­men, die Dolls, wie sie in der Fan­ge­mein­de genannt wer­den, wie auch der Film „Lars und die Frau­en“ mit Ryan Gosling zeigt. Schon jetzt wer­den u.a. von der Fir­ma True Com­pa­n­ion Sex­ro­bo­ter ange­bo­ten, die spre­chen kön­nen und auf Berüh­run­gen reagie­ren.” Mehr dazu hier.

Tipps zum Welthurentag

Die mit einem 🛒 mar­kier­ten links sind sog. Affi­lia­te-links. Wir erhal­ten bei Kauf dar­über eine Pro­vi­si­on, der Preis ändert sich aber nicht.

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Buch über Sex­ar­beit: Pro­sti­tu­ti­on-Lebens­wel­ten und Mythen

24,90 Euro. Vom Muse­um der Arbeit her­aus­ge­ge­ben. “Das Buch hat über 300 Sei­ten mit vie­len Fotos und Col­la­gen und kur­zen State­ments von inter­view­ten Pro­sti­tu­ier­ten — super gemacht. Die kur­zen Arti­kel ver­schie­dens­ter Autoren aus unter­schied­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen oder auch weib­li­che und männ­li­che Pro­sti­tu­ier­te selbst kom­men in die­sem Buch zu Wort. Es ist in geho­be­ner aber den­noch leicht ver­ständ­li­cher Spra­che geschrieben”.

Prostitution und Huren als Buchthema

Dabei kön­nen unter­schied­li­che Facet­ten die­ses The­mas im Focus ste­hen: His­to­ri­sche, per­sön­li­che, kri­mi­nal­tech­ni­sche, ökonomische, …


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Alternativen zur Hure

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Andere Sextage:

26. Okto­ber: Noch kein Welt­tag aber in vie­len Län­dern der Inter­sex Awa­re­ness Day / Inter­sex­day / Inter­sex Day

4. Sep­tem­ber: World Sexu­al Health Day / Welt­tag der sexu­el­len Gesund­heit & eini­ge zwei­fel­haf­te Meldungen

19. Juni: Inter­na­tio­nal Day for the Eli­mi­na­ti­on of Sexu­al Vio­lence in Con­flict – Besei­ti­gung sexu­el­ler Gewalt im Konflikt